Montag, 18. April 2011

Weiter geht’s mit Vollgas…


Good Morning to Germany and all over the world, 

ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe heute die Besucherzahlen meines Blogs nachgeguckt und bin überrascht und begeistert. Seit ich den ersten Post geschrieben habe, wurde mein Blog unglaubliche 1965-mal aus 10 verschiedenen Ländern der Welt aufgerufen. Daher möchte ich für das große Interesse bedanken und mich entschuldigen, dass es etwas länger gedauert hat. Ich werde versuchen, so oft wie möglich über Neuigkeiten während meiner Roadshow durch die USA zu berichten. Aber jetzt erst mal ein ausführlicher Bericht über die Erlebnisse der letzten zwei Wochen:
Vor zwei Wochen bin ich mit Sack und Pack von Reno nach Kalifornien rüber gefahren. Über den Highway 80 bis nach Sacramento ging es weiter über den Highway 99 nach Turlock in Kalifornien, wo unser Händler, Pioneer Equipment, einen Standort hat. Hier ein paar Eindrücke aus den Grand Sierra’s. Wenn man genau hinschaut, kann man noch die Reste der großen Waldbrände vor einigen Jahren sehen. 







Wenn man aus den Grand Sierra’s ins Flachland des Central Valleys fährt, ändert sich die Landschaft sehr schnell. Während im nördlichen Teil meist Wein und auch Reis!! angebaut wird, wachsen in der Region um Turlock Mandel-, Oliven-, Orangen- oder Zitronenbäume. Auch wenn der BiG X auch mit dieser Art von Futter fertig werden würde, sind wir wegen „Winterforage“ für die örtlichen Milchviehbetriebe hier. Winterforage ist Ganzpflanzen-Silage aus Weizen bzw. Hafer. Teilweise wird auch Luzerne, Bohnen oder Gerste untergemischt. Normalerweise wird in Ende Milchreife/Anfang Teigreife gehäckselt. Durch die kühle Witterung und der bevorstehenden Mais-Aussaat habe ich diese Woche auch Bestände gehäckselt, die noch nicht mal mit der Kornfüllung begonnen hatten. Hier mal ein kleiner Eindruck von den Plantagen und den kalifornischen „Winterforage-Beständen“.











Gemäht wird hier größtenteils mit sogenannten „Windrower“ (Schwadleger). Diese legen 9 Meter in einen Doppelschwad zusammen. Aber auch unser BiG M gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch die höhere Arbeitsgeschwindigkeit und dadurch sehr hohe Schlagkraft kann dieser bis zu 2,5 Schwadleger ersetzen. Und über den Unterschied in der Schwadqualität brauche ich gar nicht zu sprechen. Jeder Häcksler-Fahrer, der hinterm BiG M herfährt, weiß, wovon ich rede. Leider habe ich hier noch keinen BiG M im Einsatz vor die Linse bekommen. Ich arbeite aber dran.

Die ersten Tage meiner Tour habe ich genutzt, um die Maschinen im Feld einzusetzen und entsprechend einzustellen  und mich an das kalifornische Häckseln zu gewöhnen. In Kalifornien ist es Gesetz, dass die LKW-Boxen für den Straßentransport geschlossen sein müssen. Daher können diese von der Kabine aus mit Hydraulik-Zylindern geöffnet bzw. geschlossen werden. Beim Häckseln wird seitlich in die LKW geblasen, so dass die Häcksler mit den kurzen Auswurfbögen ausgestattet sind. Warum zur linken Seite beladen wird, kann mir hier keiner richtig beantworten. Wegen der besseren Sicht wäre die rechte Seite logisch. 

Anscheinend hatte sich das aber bereits herumgesprochen, dass ich mit dem BiG X 700 in der Gegend bin, so dass ich innerhalb weniger Minuten meinen ersten Beifahrer in der Kabine hatte. Weitere zwei LKW-Ladungen wurden die Plätze getauscht und meine erste Vorführung hatte begonnen. Alles lief wie am Schnürchen…

Am Donnerstag in der vorletzten Woche machten mir einige Regenschauer dann mal wieder einen Strich durch meine Planung, so dass ich wieder für einige Tage keine Vorführungen fahren konnte.  Spontan hat sich dann noch was für Samstagmittag ergeben, so dass ich hier zum ersten Mal unser Flaggschiff, den BiG X 1100, im Einsatz zeigen konnte. Einsatzort war Hilmar. Da alle Lohnunternehmen nach gehäckselter Tonne bezahlt werden, werden alle beladenen LKW gewogen. Weiterhin habe ich in die Häcksler genormte Messuhren zur Erfassung des Dieselverbrauchs eingebaut. Diese kommen zwischen Saugleitung und Rücklaufleitung des Motors. Eine Digitalanzeige in der Kabine zeigt mir dann den absoluten und durchschnittlichen Dieselverbrauch an. Mit Stoppuhr bewaffnet kann ich so unseren Kunden während der gesamten Tour den hohen Durchsatz bei niedrigem Dieselverbrauch zeigen. So auch diesmal. Da der Kunde bereits stolzer Besitzer vom BiG X 800 ist, brauchte ich nicht viel zur Maschine erklären, so dass ich Zeit hatte einige Daten erfassen und die Vorzüge des Krone PowerSplit deutlich machen konnte. Der Kunde wollte Power, so dass er im XPower-Mode gefahren ist. Da die Schwaden aber zu klein waren, um 1078 PS satt zu machen, habe ich ihn gebeten, mal in EcoPower-Mode zu schalten. Somit stehen immer noch 850 PS zur Verfügung. Ergebnis: Gleicher Durchsatz von 265 Tonnen FM pro Stunde und Dieseleinsparung von 25 Liter/h. (Geschätzter TS-Gehalt 35 %, Häcksellänge 18 mm). Mehr brauchte ich dem Kunden nicht zu erzählen. Die Zahlen sprechen für sich. Erste offizielle Vorführung somit erfolgreich abgeschlossen. Davon noch einige Fotos…









Sonntags bin ich gemeinsam mit meinem Kollegen Brent Raines nach San Francisco gefahren. Wer noch nicht da war, sollte das auf jeden Fall mal machen. Ein sehr interessanter und beeindruckender Tag. Auch hier von mal einige Eindrücke….












Und am Montag ging es dann richtig los. Um es kurz zu machen: Lange Tage, kurze Nächte, Wettervorhersage beständig: Vollgas!! In der vergangenen Woche habe ich Vorführungen bei insgesamt 13 Kunden gefahren. Dabei habe ich insgesamt 21 Fahrern den Einsatz, die Funktionen und technischen Details vom BiG X 700 als auch vom BiG X 1100 gezeigt. Zusätzlich hatten wir einen Besucher aus New York, der extra nach Kalifornien geflogen ist, um die neuen Häcksler im Einsatz zu sehen. Eindeutiges Urteil der „Testfahrer“: Thumps Up! Die Kunden, die schon Krone-Häcksler der alten Baureihe besitzen, sind die Qualität unserer Maschinen gewohnt. Sehr gelobt wurde das überarbeitete Einzugsgehäuse, das Krone VariStream und das neue Design der gesamten Maschine. Ich habe aber natürlich auch bei Kunden von Wettbewerbern Vorführung gefahren. Auch hier war die Begeisterung groß: „ungesteuerte PickUp, bessere Häckselqualität, sehr ruhige Maschine, Gutfluss beeindruckend, sehr aufgeräumte Maschine, einfache Wartung, sehr schöne und vor allem leise Kabine, sehr bedienerfreundlich“. Neben der Maschine konnte ich auch im Einsatz überzeugen. Hier mal einige Besonderheiten:

BiG X 700 in Weizen-GPS, Milchreife, ca. 18 t FM/ha, 9 Meter Schwad, ca. 30 % TM, Häcksellänge 18 mm: Fahrgeschwindigkeit 17 km/h, 250 t FM/h, 132 Liter Diesel/h, 0,53 l/t FM

BiG X 1100 in GPS (Hafer, Weizen, Luzerne), 18 Meter Schwad, Häcksellänge 17 mm: 355 t FM/h, 175 Liter Diesel/h, 0,49 l/t FM

Sehr beeindruckend ist unser kleiner BiG MAN. Im Vergleich zum belgischen Flaggschiff konnte ich mit dem BiG X 700 trotz 45 PS weniger Motorleistung schneller fahren. Im Vergleich mit der großen Miezekatze aus Ostwestfalen konnte ich in Sachen Geschwindigkeit mithalten. Interessant wäre mal, den Dieselverbrauch im Vergleich zu messen :-)

Zusammenfassend waren die ersten zwei Wochen sehr interessant und vor allem erfolgreich. Als wir bei einem Kunden mit der Vorführung fertig waren, stieg dieser aus der Kabine aus und malte an die Seite des Häckslers mit seinem Finger sein Firmenlogo in den Staub. „Doesn’t that look great?“ 

In dem Sinne wünsche ich eine schöne Karwoche und hoffe, dass ihr mir es nicht übel nehmt, dass ihr einige Tage auf Neuigkeiten warten musstet. Diese Woche haben wir noch einige Vorführungen um Turlock, Mitte der Woche geht’s dann weiter nach Süden. Ziel: Tulare in Kalifornien!


Viele Grüße aus den USA


Benedikt


PS: Habe grade noch ein Video im Internet gefunden, das während der Vorführung von einem Besucher gedreht wurde!

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